Optilume BPH als neue Behandlungsmethode der gutartigen Prostatavergrößerung
Für die Behandlung der benignen Prostatahyperplasie (BPH) – also der gutartigen Vergrößerung der Prostata – bietet unsere urologische Praxis in Mannheim bald eine neue, minimal-invasive Methode. Abhängig vom Zulassungsdatum in der EU werden wir die OptilumeBHP-Behandlung planmäßig ab Ende 2025 durchführen können.
Was ist die Optilume BPH-Methode?
Optilume ist ein innovatives, minimal-invasives Verfahren zur Behandlung von benignem Prostatasyndrom (BPH). Es verwendet einen speziellen Katheter, der mit einer medikamententrächtigen Beschichtung ausgestattet ist. Während des Eingriffs wird dieser Katheter in die Prostata eingeführt, wobei das Medikament direkt in das betroffene Gewebe abgegeben wird.
Das Verfahren zielt darauf ab, die Symptome von BPH wie häufiges und schmerzhaftes Wasserlassen sowie das Gefühl unvollständiger Blasenentleerung zu lindern.
Vorteile: Durch die minimal-invasive Natur von Optilume können viele Patienten von geringeren Nebenwirkungen und einer verkürzten Genesungszeit im Vergleich zu traditionellen chirurgischen Methoden profitieren. Viele Patienten berichten nach dem Eingriff von einer deutlichen Besserung ihrer Symptome.
Die Zulassungsstudie zur Optilume BPH-Methode zeigte bei den Teilnehmern eine sofortige und anhaltende Verbesserung der Miktionsbeschwerden sowie eine deutliche Verbesserung des Harnstrahls bei gleichzeitigem Erhalt der erektilen Funktion. Des Weiteren ist auch die Ejakulation nach der Operation erhalten bzw. wird nicht beeinträchtigt. Eine Re-Operartion nach 4 bis 5 Jahre laut der aktuellen Studien war bei nur unter 5% der behandelnden Patienten notwendig.
Wie funktioniert die alternative Behandlung des benignen Prostatasyndroms mit Optilume BPH?
Bei der Behandlung wird der Katheter eingesetzt, und das Medikament wird gezielt an die problematischen Stellen in der Prostata injiziert, um das Gewebe zu behandeln.
Bei der ambulanten Behandlung erfolgter der Optilume-BPH-Eingriff in der Regel unter einer kurzen Narkose (Analgosedierung mit Propofol). Dabei wird ein kleiner, medikamentenbeschichteter Ballon über die Harnröhre direkt in die Prostata eingeführt. Der Ballon wird in der Prostataloge platziert und anschließend aufgeblasen. Auf dieser Weisen werden kleine Risse im verengenden Prostatagewebe erzeugt und dadurch wird die Aufnahme von Paclitaxel in das Gewebe verbessert. Der Hilfsstoff bindet das Paclitaxel molekular an den Ballon, bis der beschichtete Ballon mit dem Gewebe in Kontakt kommt und das Medikament schnell freisetzt und optimal seine Wirkung im Bereich der Prostata entfalten.
Das Prinzip der Behandlung ähnelt der Optilume-Methode zur Behandlung einer Harnröhrenverengung, die unsere Praxis als erste in Europa eingeführt und seitdem mehr als hunderte Eingriffe vorgenommen hat.
Welche Risiken können bei der Optilume BPH-Operation auftreten?
Bei jeder medizinischen Behandlung sind Risiken und Nebenwirkungen generell nicht ausgeschlossen. Die Risiken bei der Behandlung mit Optilume-BPH sind in der Regel gering. Bei einigen Patienten kann es während des Eingriffs zu Schmerzen oder Unwohlsein kommen. Typisch sind Brennen in der Harnröhre, eine verstärkte Miktionsfrequenz von kurzer Dauer sowie ein vermehrter Harndrang. Auch leichte Blutungen (Hämaturie) sind für einige Tage nach dem Eingriff normal. In seltenen Fällen kann es zu einer Harnwegsinfektion kommen. Diese wird nach Anlage einer aktuellen Urinkultur medikamentös behandelt. Interventionsbedürftige Komplikationen wie starke Blutungen aus der Prostataloge sowie das Auftreten einer akuten Harnverhaltung mit anschließender Anlage eines Blasenkatheters sind laut aktuellen Studienlage selten.
Für wen ist die Behandlung mit Optilume BPH geeignet?
- für Patienten mit einem benignen Prostatasyndrom mit einer Größe der Prostata von 20 bis 80 ml und erhöhtem Leidensdruck
- für Patienten, bei denen der Erhalt des Samenergusses und erektilen Funktion wichtig ist
- für Patienten, die sich ein minimalinvasives und risikoarmes Verfahren und eine ambulante Operation wünschen
- für Patienten, welche keine Prostatamedikamente dauerhaft einnehmen möchten
- für Patienten vor Bestrahlung eines Prostatakarzinoms beim Vorhandensein einer obstruktiven Miktion
Wie lange dauert eine Behandlung mit Optilume BPH in unsere Praxis?
Rechnen Sie mit bis zwei Stunden Zeitaufwand in unserer Praxis. Der eigentliche Eingriff dauert in der Regel ca. 15 Minuten.
Was muss ich nach der Behandlung beachten?
Eine Krankschreibung ist in der Regel für eine Woche zu empfehlen. Nach körperlicher Schonung von 10 Tagen können Sie alle weiteren Alltagsaktivitäten wieder aufnehmen. Da das Medikament Paclitaxel auch in die Samenflüssigkeit gelangt, ist eine Empfängnisverhütung mit Kondomen für die Dauer von bis zu 3 Monaten notwendig.